Der Runde Tisch für Natur-, Umwelt- und Tierschutz Buchholz engagiert sich bei der Kampagne gegen Atomtransporte. Er hat am 18. Oktober 2017 eine Pressemitteilung zu der Verurteilung einer Kletteraktivistin durch das Amtsgericht Potsdam und zur erfolgreichen Beton-Blockade in Gronau vor zwei Wochen veröffentlicht. Der in Gronau angehaltener Zug war zuvor in Buchholz gesichtet worden.
Keine Kriminalisierung von Atomkraftgegnern! Kletteraktion in Buchholz führt zu Verurteilung
Weil sie 2016 mit einer Kletteraktion in Buchholz in der Nordheide einen Urantransport aufgehalten hatte, wurde eine Aktivistin heute von Richterin Ahle am Amtsgericht Potsdam zu 500 Euro Bußgeld verurteilt (Ordnungswidrigkeit). Sie habe vorsätzlich gegen die Eisenbahn-Bau- und -Betriebsordnung (EBO) verstoßen, so die Richterin in ihrer mündlichen Urteilsbegründung zum Abschluss einer Kafkaesken Gerichtsverhandlung.
Am gestrigen Montag ging nach vier Verhandlungstagen und insgesamt 20 Stunden Verhandlung ein Prozess gegen die als Eichhörnchen bekannte Kletteraktivistin Cécile Lecomte zu Ende. Gemeinsam mit einer weiteren Kletterin war es ihr 2016 gelungen, einen mit Uranerzkonzentrat beladenen Zug auf der Strecke zwischen Hamburg und Bremen 3 Stunden lang aufzuhalten. Das für die Urankonversionsanlage in Narbonne in Süd-Frankreich bestimmte Uran war zuvor über den Hamburger Hafen mit einem Schiff der Hamburger Reederei MACS nach Deutschland gelangt. „Wenn Menschen von Atomtransporten hören, denken sie meist nur an den Müll und vergessen dabei die zahlreichen Zuliefertransporte.“ so die Aktivistin. Erst vor 10 Tagen wurde auf eben der Strecke trotz Orkanböen ein weiterer Urantransport durchgeführt. Auch dieser wurde nur öffentlich, weil er durch zwei Ankettaktionen an Betonblöcken nahe Gronau (NRW) für rund 16 Stunden aufgehalten wurde.
Update Freitag 6.10. 11:30 Uhr: Bahn meldet, Streckensperrung wird aufgehoben, Uranzug dürfte in den kommenden Minuten seine Fahrt nach ca. 17-stündiger Zwangspause fortsetzen. Letzte Aktivistin aus dem Betonblock vor dem Zug gegen 9:15 Uhr gelöst – nach über 15 Stunden im Gleisbett.
06.10. 14 Uhr: Alle Aktivist*innen frei und – bis auf Unterkühlungen wozu die Polizei durch Misshandlungen in der Nacht weit ab von der Öffentlichkeit beigetragen hat – wohlauf.
Gegen 17:45 Uhr am 5.10.2017 haben sich Antiatomaktivist_innen auf der Zugstrecke Münster-Gronau an zwei Betonblöcken im Gleisbett festgekettet. Zwei Aktivist_innen haben sich vor einem mit Uranhexafluorid beladenen Güterzug, zwei dahinter, angekettet. Der Zug kann so auch über keinen anderen Weg in die Urananreicherungsanlage der Firma Urenco im westfälischen Gronau einfahren.
Die Antiatomaktivist_innen protestieren mit der Blockadeaktion gegen die Atomindustrie: „Die Urananreicherungsanlage besitzt eine unbefristete Betriebsgenehmigung und ist vom sogenannten Atomausstieg ausgeschlossen. Wir wollen hier die menschen- und umweltverachtende Uranverarbeitung unterbrechen“ so eine der angeketteten Personen. Die Atomanlage versorgt 1/10 des Weltmarktes mit angereichertem Uran. Damit stellt die Anlage in Gronau einen elementar wichtigen Zuliefervertrieb für AKW weltweit dar. Weiterlesen →
Die Polizei ist am 20. September 2017 in zahlreiche Wohnungen von Gegner*innen des Atomklo-Projektes Namens Cigéo in Frankreich (Lothringen) mit Gewalt eingedrungen und hat alles durchsucht und durchwühlt.
Vereinsräumlichkeiten und private Wohnungen wurden über 8 Stunden lang durchsucht. Die Polizei hat nicht geklingelt, sondern unmittelbar Fenster und Türen aufgebrochen. Mitgenommen wurden zahlreiche Arbeitsgeräte und Infrastruktur wie Drucker und Kopierer, Computer, Handys, Flyer über den Widerstand gegen das Atomklo, Rechtshilfebroschüren und weitere Dokumente.
Die Widerstandsstrukturen vor Ort rufen zu Solidaritäts-Kundgebungen und Aktionen auf.
Die Hamburger Kampagne gegen Atomtransporte solidarisiert sich mit den Betroffenen Aktivist*innen und Vereine. Die Teilenhmer*innen des Bündnistreffens am Dienstag abend schicken Soligrüße und ein Soli-Bild nach Bure!
HH Kampagne gegen Atomtransporte solidarisiert sich mit dem Widerstand gegen das Atomklo in Bure am 20.9.2017
Schickt auch Solibotschaften nach Bure, die Menschen vor Ort freuen sich über internationale Solidarität! Weiterlesen →
Am 6. September begann vor dem Amtsgericht Potsdam der Prozess gegen eine Kletteraktivistin wegen der Kletter-Blockade eines Uranzuges in Buchholz in der Nordheide (NI) im April 2016. Die Verhandlung wurde nach ca. 5 Stunden auf Dienstag 19. September um 11 Uhr vertagt.
Verhandelt wird der Einspruch gegen einen Bußgeldbescheid über 5oo € wegen Verstoßes gegen die EBO (Eisenbahn- Bau- und Betriebsordnung). Der betroffenen Kletteraktivistin aus Lüneburg wird vorgeworfen, sich gemeinsam mit einer weiteren Person im Bahnhof Buchholz von einer Fußgängerbrücke abgeseilt zu haben, und so die Fahrt eines Transportes mit Uranerzkonzentrat aus Namibia vom HH Hafen nach Narbonne verzögert zu haben.
Die Verhandlung ging am ersten Prozesstag zäh voran, weil die Vorsitzende Richterin Ahle die Rechte der Verteidigung in nach Auffassung der Betroffenen unzulässiger und unverhältnismäßiger Weise einschränkte und deshalb zahlreiche Rügen eingebracht werden mussten. Weiterlesen →
Liebe Mitstreiterinnen und liebe Mitstreiter gegen die Atomtransporte durch Hamburg und anderswo!
Mit Empörung haben wir das Urteil vom 17. August 2017 gegen Irene, die Umweltaktivist*innen mit Lebensmitteln versorgte, zur Kenntnis genommen. Diese hatten einen mit Uranerzkonzentrat beladenen Zug an seiner Weiterfahrt gehindert, indem sie sich vor und hinter dem Zug angekettet hatten.
Die als Straftat [Red. es geht um eine Ordnungswidrigkeit] eingestufte Abseilaktion der Kletteraktivistin Cécile von einer Brücke, die damit ebenfalls gegen die Urantransporte protestierte, empört uns desgleichen. Der in Kürze am 6.9. hierzu stattfindende Prozess soll lediglich dazu dienen, weitere entschlossene Handlungen, die den Raubbau unserer Erde und der damit verbundenen Gefahren anprangern, im Keim zu ersticken.
Wir bekunden deshalb unsere Solidarität mit Irene und Cécile und Eurem gerechten Kampf gegen die Atomtransporte, denn Euer Kampf ist auch unser Kampf. Erinnert sei z.B. in diesem Zusammenhang an unsere letzte gemeinsame Demonstration im März.
Wir sind uns sicher, dass deutsche Gerichte Euch nicht von unseren gemeinsamen Zielen abbringen können.
Der Widerstand gegen die Atomenergie und deren Betreiber, die weltweit für die damit verbundenen Gefahren bzw. bereits jetzt entstandenen Schäden durch Abbau, Transport, Betrieb und Endlagerung verantwortlich sind, belegen: Euer und unser Einsatz dagegen ist notwendig und gerecht!
In diesem Sinne setzen wir uns weiterhin gemeinsam gegen ein verheiztes Klima, gegen verpestete Luft und für den nachhaltigen Umgang mit Umwelt und Natur sowie für eine solidarische Gesellschaft ein.
Nach neun Verhandlungstagen ist gestern vor dem Amtsgericht Hamburg-Harburg ein Prozess gegen eine Atomkraftgegnerin zu Ende gegangen. Sie wurde wegen Beihilfe zur Nötigung und Störung öffentlicher Betriebe zu 30 Tagessätzen zu je 20 Euro verurteilt. Das Gericht begründete das mit der Versorgung einer Person mit Lebensmitteln durch die Angeklagte, die durch eine Ankettaktion im Sommer 2014 einen Zug mit Uranerzkonzentrat im Hamburger Hafenbereich stoppte. Weiterlesen →
Nun haben wir erneut eine Auswertung der Angaben des Hamburger Senats in der Drucksache 21/9289 “Atomtransporte durch Hamburg” (XXVII) in der Anlage 1 (“Genehmigungspflichtige Kernbrennstoff-Transporte Hamburg 28.02.2017 – 01.06.2017”) und der Anlage 2 (“Transporte sonstiger radioaktiver Stoffe vom 01. März 2017 bis zum 01. Juni 2017”) zu den Atomtransporten über den Hafen von Hamburg erstellt. Hier wurden u.a. die Schiffe, Redereien und Umschlagsplätze der Atomtransporte mit aufgenommen.
=> Die Ergebnisse der Recherchen befinden sich hier auf unserer Seite:
2017.06.06_HH_SAND_Atomtransporte durch Hamburg Drs21-9289 Anlage2 (Auswertung)
Am 31.05.17 hatten die Abgeordneten Norbert Hackbusch und Stephan Jersch (DIE LINKE) in der Hamburger Bürgerschaft eine Kleine Anfrage “Atomtransporte durch Hamburg” (XXVII) gestellt, auf die der Hamburger Senat am 06.06.17 (Drucksache 21/9289) geantwortet hat.
Zuvor hatten die Abgeordneten Norbert Hackbusch und Stephan Jersch (DIE LINKE) am 27.02.17 in der Hamburger Bürgerschaft eine Kleine Anfrage “Atomtransporte durch Hamburg” (XXVI) gestellt, auf die der Hamburger Senat am 07.03.17 (Drucksache 21/8147) antwortete. Weiterlesen →
Die Floß-Aktionstour gegen Urantransporte geht heute in Köln zu Ende. In der kommenden Woche wird die ROBINA WALD aus dem Wasser gekrant und winterfest eingelagert. Nach zwei intensiven Wochen auf Mosel und Rhein ist die Floß-Crew sehr zufrieden mit dem Verlauf der Tour.
„Es war toll mitzuerleben, wie viel Zustimmung wir bekommen haben. Menschen am Ufer haben den Daumen hoch gezeigt und geklatscht, wenn sie das Floß mit dem großen Banner gegen Urantransporte entdeckt haben. Manche sind gleich spontan mitgefahren“, erzählt Flößer Alex Gerschner von ROBIN WOOD.
Die Tour lief unter dem Motto: „Mal richtig abschalten – Urantransporte stoppen“ und wurde von ROBIN WOOD und ContrAtom gemeinsam mit lokalen Anti-Atom-Gruppen organisiert. Auf der 260 Kilometer langen Strecke über Koblenz und Bonn bis nach Köln haben die AktivistInnen auf dem Wasser, an Land und sogar in der Luft einiges unternommen, um Menschen über Atomtransporte zu informieren und sie zu ermuntern, selbst für den Atomausstieg aktiv zu werden. Weiterlesen →
Das Aktionsfloß ROBINA WALD ist gerade auf dem Rhein unterwegs. Das Motto der Tour auf Mosel und Rhein: „Einfach mal abschalten – Urantransporte stoppen! Zu der Tour gibt es 3 Video-Clips. Weiterlesen →