Atomtransporte durch Hamburg stoppen!

Hapag-Lloyd setzt 3,5 Mio US Dollar jährlich mit Atomtransporten um

Auf der heutigen Hauptversammlung der Aktionär*innen von Hapag-Lloyd übten Aktivistinnen von ContrAtom Kritik an den fortgesetzten Uranhexafluorid-Transporten durch Hapag-Lloyd zur Versorgung der Atomindustrie. Hapag-Lloyd jedoch will an den Transporten weiter festhalten, obwohl der Umsatz mit den Transporten mit 3,5 Mio US Dollar im Verhältnis zum Gesamtumsatz von rund 10.000 Millionen Euro sehr gering ist.

So sagte Herr Firmin aus dem Hapag-Lloyd-Vorstand, die AG habe jahrzehntelange Erfahrung mit Atomtransporten und werde weiter sicher und zuverlässig Uranhexafluorid transportieren. Hapag-Lloyd ging dabei nicht auf die Probleme beim Uranabbau oder der weiteren Verwendung dieses Stoffes ein. Intensive Schulungen zum Umgang mit dem radioaktiven Material bekommen zudem nur Kapitän und erster Offizier auf den Schiffen. Wie von Anti-Atom-Initiativen auch schon kritisiert, hat der vollmundig verkündete Verzicht auf den Transport von Kernbrennstoffen durch Hapag-Lloyd keinerlei Auswirkungen: Es gab keine Gewinneinbußen durch diesen Verzicht, wie Hapag-Lloyd auf Nachfrage bekundete. Weiterlesen

Soli vorm AG Harburg am 4.7.18

Verzögerung im Betriebsablauf von Bahn … und Gericht

Am 4. Juli  fand vor dem Amtsgericht Hamburg Harburg ein Prozess um eine Kletteraktion gegen Urantransporte statt. Hintergrund war die 7-stündige Verzögerung eines Uranzugs bei seiner Abfahrt aus der Terminal von der Atom-Umschlagfirma C. Steinweg im Hamburger Hafen im November 2014. Die radioaktive Fracht war für die Uranfabrik von Orano (ex AREVA) in Südfrankreich bestimmt. Angeklagt sind zwei Kletter*innen in zwei verschiedenen Verfahren, die sich in über der Bahnstrecke aufgespannten Seilen aufhielten. Die Sitzblockierer*innen wurden nicht angeklagt.

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Atom LKW bei HHLA in HH

Atomtransporte ohne Ende – HHLA nennt keinen Termin

Die HHLA (Hamburger Hafen und Logistik AG) hat auf die Recherchen von ROBIN WOOD reagiert. Per Pressemitteilung vom 2. Juli 2018 bekräftigt das Unternehmen seinen „freiwilligen Verzicht auf Atomtransporte“ – und schweigt weiterhin zum entscheidenden Knackpunkt: dem Termin, ab wann die Kernbrennstoff-Transporte eingestellt werden.

Was aber ist eine Selbstverpflichtung wert, die nicht einmal den Termin enthält, ab wann sie umgesetzt wird?

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Hamburg: UF6 aus europäischen UAA über Hamburg nach Västeras (Schweden)

Hamburg: Transporte von angereichertem Uranhexafluorid (UN 2977) aus europäischen Urananreicherungs-Anlagen (UAA) auf der Straße über das Stadtgebiet von Hamburg in die Brennelementfabrik in Västeras/Schweden

UF6 LKWDer hamburger Senat antwortet er sei unwissend, wir dokumentieren die durch Hamburg durchgeführten Atomtransporte per LKW nach Schweden.

Über das Hamburger Stadtgebiet und den Hafen gehen eine Vielzahl von Atomtransporten. Hamburg ist eine Drehscheibe zur Versorgung der AKWs im internationalen Atomgeschäft. Uranoxide, das extrem giftige und ätzende Uranhexafluorid, unbestrahlte (neue) Brennelemente oder andere Produkte im Zusammenhang mit der Nutzung der Atomtechnologie werden im Hamburger Hafen umgeschlagen und/oder durch das Hamburger Stadtgebiet transportiert.

Hier die Auswertung von Uranhexafluorid Transporten nach Schweden:

2017
Im Jahr 2017 erfolgten 22 Transporte von angereichertem Uranhexafluorid (UN 2977) aus europäischen Urananreicherungs-Anlagen (UAA) auf der Straße über das Stadtgebiet von Hamburg in die Brennelementfabrik der Westinghouse
Electric Sweden AB in Västeras/Schweden. Dabei wurden insgesamt rund 220 Tonnen (Kernbrennstoffmasse) angereichertes Uranhexafluorid (UF6) befördert. Dies geht aus den Angaben des Hamburger Senats in den Kleinen Anfragen
Atomtransporte durch Hamburg“ (XXVI) bis (XXX) der Fraktion DIE LINKE in der Hamburger Bürgerschaft hervor.

Diese 22 Transporte mit insgesamt rund 220 Tonnen (Kernbrennstoffmasse) angereichertem Uranhexafluorid (UF6) über das Stadtgebiet von Hamburg auf dem Straßenweg in die Brennelementfabrik der Westinghouse Electric Sweden AB in Västeras/Schweden kamen aus folgenden europäischen Urananreicherungs-Anlagen:

=> AREVA NC in Pierrelatte/Frankreich: 14 Transporte mit rund 138 Tonnen (Kernbrennstoffmasse) angereichertes Uranhexafluorid (UF6), Anteil: rund 63% Weiterlesen

Atomtransport mit Atomspedition ETSA in HH

„Link Star“ – neuer Atomtransport bei HHLA in Hamburg

Das Atomsschiff „Link Star“ war heute im Hafen und hat am O’Swaldkai radioaktive Fracht umgeschlagen – obwohl der Hamburger Senat im April ein bahnbrechender Erfolg meldete. Es hieß, die HHLA (die über ihre Tochterfiliale UNIKAI den O’Swaldkai betreibt) würde künftig auf Atomtransporte verzichten. Die „Link Star“ war aber bereits zum zweiten Mal im Juni im Hafen und hat Brennelemente umgeschlagen. Im Februar 2018, wenige Tage nach Unterzeichnung der Vereinbachung) hat sie Brennelementeaus Lingen für ein neues AKW in Finnland an Bord genommen. Die Ankündigung war heiße Luft, ein PR-Coup des Hamburger Senats.

Atomschiff "Link Star" und Atom LKW in HH
Atomschiff „Link Star“ und Atom LKW in HH
Atom LKW ETSA in HH
Atom LKW ETSA in HH

Am heutigen Tag kam das Schiff für einen einzigen LKW nach Hamburg. Ein LKW des spanischen Atom-Spediteurs ETSA ist von Bord gegangen. (http://www.etsa.es/nuclear.php ). Die Spedition ist auf Atomtransporte spezialisiert. Darum waren es heute wieder vermutlich Brennelemente, auch wenn die Kennzeichnung des LKW sehr dürftig war (keine UN-Nummer sichtbar, nur Radioaktiv Zeichen). Der Auflieger hatte ein spanisches Kennzeichen. Der LKW selbst hatte ein Kennzeichen aus dem Landkreis Nienburg/Weser (NI). Schiff und dann LKW beim Straßentransport konnten durch Robin Wood Aktivist*innen Dokumentiert werden. Weiterlesen

OLG: Kein Bußgeld für Kletteraktivistin nach Uranzug-Luftblockade

Weil sie mit einer 3-stündigen Kletteraktion in Buchholz in der Nordheide (Niedersachsen) im April 2016 einen Urantransport zusammen mit einer weiteren Aktivistin aufgehalten hatte, wurde Kletteraktivistin Cécile Lecomte im Herbst 2017 nach vier Verhandlungstagen zu 500 Euro Bußgeld wegen Verstoßes gegen die Eisenbahn- Bau.- und Betriebsordnung durch Richterin am Amtsgericht Potsdam Ahle verurteilt (Ordnungswidrigkeit). Zuschauer*innen bezeichneten den Prozessverlauf als Kafkaesk, die Betroffene lehnte die zuständige Richterin mehrfach wegen Befangenheit ab, diese machte sich zu Richterin in eigener Sache und beschloss selbst, dass sie unvoreingenommen sei. Mit Hilfe einer weiteren Aktivistin, die nach §138II der Strafprozessordnung als Verteidigerin genehmigt worden war, legte sie gegen das Urteil Rechtsbeschwerde ein.

Das brandenburgische Oberlandesgericht scheute sich offenbar vor einer inhaltlichen Entscheidung in der Sache. Es stellte mit Beschluss vom 26.4.2018 das Verfahren auf Staatskosten ein. Das Amtsgerichtsurteil ist somit aufgehoben, die ROBIN WOOD Aktivistin muss kein Bußgeld zahlen. (76 OWi 202/16 – AG Potsdam und (1B)53 Ss-OWi 62/18 (39/18) Brandenburgisches Oberlandesgericht)

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HHLA’s Verzicht noch kleiner als gedacht

Der angekündigte Verzicht des Unternehmen HHLA auf Kernbrennstofftransporte ist noch kleiner als von Anti-Atom-Initiativen bisher angenommen. Die Firma UNIKAI, die zu 51% der HHLA gehört, führt weiter Kernbrennstofftransporte durch.

Die Erklärung, welche ein Vorstand von der HHLA unterschrieb, datiert auf den 19.2.2018. Dort heißt es: „Hiermit erklären wir daher, dass die Hamburger Hafen und Logistik AG freiwillig darauf verzichtet, künftig Kernbrennstoffe im Sinne von §2 Abs. 1 Atomgesetz in Hamburg umzuschlagen.“ Es findet keine Einschränkung statt, dass die Erklärung erst zu einem späteren Zeitpunkt wirksam würde. Dennoch findet sich bei den Angaben des Hamburger Senats über Atomtransporte, dass an dem Terminal HHLA A am 2.3.2018 Uranoxid aus der Brennelementefabrik in Lingen für einen Transport in die USA umgeschlagen wurde. Weiterlesen

23.4.18 – Neuer Urantransport unterwegs

Senats Ankündigung zum Atomtransporte-Verzicht in Hamburg ist heiße Luft.

Am gestrigen Montag 23.4. verließ erneut ein Atomtransport den Süd-West-Terminal von C. Steinweg im Hamburger Hafen. Das Uran kam per Schiff der Reederei MACS aus Namibia nach Hamburg und ist nun nach Narbonne zur Orano (ex Areva) Uranfabrik nach Narbonne Malvési unterwegs.

Beobachtungen zur Folge verließ der Uranzug mit 11 Containern Uranerzkonzentrat (Yellow Cake) den Süd-West-Terminal am 23.4.18 um 15:40 Uhr. Die Abfahrt aus Hamburg-Süd erfolgte um 18:40 Uhr. Der Zug wurde am 24.4. um 0:18 Uhr bei seiner Durchfahrt in Buchholz in der Nordheide gesichtet. Die Weiterfahrt erfolgt voraussichtlich über Hagen-Vorhalle, Köln, Bonn, Trier, Dijon, Montpellier.

Hier gibt es ein Video von der Abfahrt des Zuges in HH-Süd. Weiterlesen

Hapag-Lloyd und HHLA: Freiwilliger Verzicht auf Atomtransporte?

Die Unternehmen HHLA und Hapag-Lloyd (an denen die Stadt Hamburg Anteile hält) wollen künftig auf den Transport von Kernbrennstoffen verzichten. „Atomtransporte im Hafen stehen vor dem Aus“ hieß es sogleich im Hamburger Abendblatt. Doch was bedeutet dieser Verzicht wirklich?

  • Hapag-Lloyd: Die Firma transportierte auch schon bisher nur Stoffe vor dem Anreicherungsprozess, beispielsweise Uranhexafluorid für die Urananreicherungsanlage in Gronau, also keine sogenannten Kernbrennstoffe. Hapag-Lloyd verzichtet also auf gar nichts. Im Gegenteil, die Transporte mit Uranhexafluorid, die Hapag-Lloyd durchführte stiegen von knapp 1000 Tonnen 2014 auf rund 3000 Tonnen 2017. Ausbau statt Verzicht scheint hier die Devise zu sein.
  • HHLA: Der Verzicht der HHLA ist schon bedeutsamer. Auch hier wird der Umschlag der sonstigen radioaktiven Materialien, vor allem über das Terminal Altenwerder weiter gehen – darauf wird nicht verzichtet. Etwa die Hälfte der Kernbrennstofftransporte in Hamburg wurden bisher über HHLA-Terminals abgewickelt.
  • Eurogate + C. Steinweg: Die beiden anderen am Atomumschlag beteiligten Firmen haben bisher keine Verzichtserklärung abgegeben. Da bei C.Steinweg Uranerzkonzentrat umgeschlagen wird, würde ein Verzicht nur auf Kernbrennstoffe ebenso wie bei Hapag-Lloyd bedeutungslos sein.
  • Hamburg insgesamt: Die Kernbrennstofftransporte machten 2017 mit einer Anzahl von 21 und einer Masse von etwa 300 Tonnen nur einen geringen Teil aus gegenüber den Transporten sonstiger radioaktiver Stoffe (vor allem Uranzerkonzentrat und Uranhexafluorid) mit über 8000 Tonnen in 98 Transporten. Davon wurden 12 an Terminals der HHLA (inklusive Unikai) umgeschlagen.

Der Großteil der Transporte über Hamburg wird also weiter gehen. Trotzdem sind diese Verpflichtungen vielleicht ein Ansatzpunkt um mit weiteren Protestaktionen und politischem Druck mehr zu erreichen, immer im Kampf um eine Welt ohne Atomkraft, Atomwaffen und Kapitalismus.

In den nächste Tagen werden wir hier noch die verschiedenen Reaktionen von Anti-Atom-Gruppen auf die Ankündigung dokumentieren.

Stellungnahme der Gruppe SAND (Systemoppositionelle Atomkraft Nein Danke) mit den neusten Zahlen zu den Atomtransporten 2017 in Hamburg: Hamburger Hafen, internationale Drehscheibe für Atomtransporte – trotz eingeschränkten Verzicht auf Kernbrennstoff-Transporte

Soli mit Bure beim Aktionstag gegen Urantransporte 2018

Neuer Urantransport am 1.3.

Am 1.3.2018 verließ ein mit 7 Containern Uranerzkonzentrat (Yellow Cake) beladener Urantransport den Hamburger Hafen. Das Uran ist mit dem Schiff „Red Cedar“ der Hamburger Reederei MACS aus Namibia nach Hamburg befördert worden und wurde am Süd-West-Terminal von der Atomumschlagfirma C. Steinweg auf einen Zug umgeschlagen. Der Uranzug verließ anschließend das Terminal Richtung Narbonne in Süd-Frankreich. Der Zug wurde am Freitag und Samstag in Buchholz, Hagen Vorhalle, Köln und Schweich (bei Trier) beobachtet.

Siehe Bericht auf urantransport.de

An dieser Stelle auch der Hinweis auf das internationale Antiatom Camp im August 2018 in Narbonne. Die Versorgungstransporte, gegen die wir in Hamburg kämpfen, werden dort Thema sein. Bildet Fahrtgemeinschaften und kommt zum Austausch und Tanken von widerständiger Energie nach Narbonne im Sommer!

Und wenn du mehr über das Thema erfahren willst: Am 13.3. um 19 Uhr gibt es eine Veranstaltung über Atomtransporte durch Hamburg im Centro Sociale, Raum Kubus

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