Hamburg: Transporte von Uranerzkonzentrat und nicht angereichertem Uranhexafluorid in den Hafen von Hamburg (2017-2020)
=> Seit 2018 ist die Beförderung von Uranerzkonzentrat (“Yellow Cake”) in den Hamburger Hafen stark zurückgegangen, in 2020 (bis zum 16.11.20) erfolgte bislang kein(!) Transport von Uranerzkonzentrat (“Yellow Cake”) in den Hafen von Hamburg.
2017 wurden 32%, 2018 wurden 51%, 2019 wurden 17% und 2020 (bis zum 16.11.20) wurden 0%, bezogen auf die beförderte Bruttomasse von Uranerzkonzentrat (“Yellow Cake”) in den Jahren von 2017 bis 2020 (bis zum 16.11.20), in den Hamburger Hafen transportiert. Der Grud für den Rückgang hierfür ist nicht bekannt, möglicherweise sind aber Probleme im Zielland Frankreich verantwortlich.
=> Die Beförderung von nicht angereichertem Uranhexafluorid (UN 2978) in den Hamburger Hafen ist dagegen seit 2017 ansteigend.2017 wurden 16%, 2018 wurden 25%, 2019 wurden 26% und 2020 (bis zum 16.11.20) wurden 33%, bezogen auf die beförderte Bruttomasse von nicht angereichertem Uranhexafluorid (UN 2978) in den Jahren von 2017 bis 2020 (bis zu
m 16.11.20), in den Hafen von Hamburg transportiert.
Über das Hamburger Stadtgebiet und den Hafen gehen eine Vielzahl von Atomtransporten. Hamburg ist eine Drehscheibe zur Versorgung der AKWs im internationalen Atomgeschäft. Das extrem giftige und ätzende Uranhexafluorid, Uranoxide, unbestrahlte (neue) Brennelemente oder andere Produkte im Zusammenhang mit der Nutzung der Atomtechnologie werden im Hamburger Hafen umgeschlagen und/oder durch das Hamburger Stadtgebiet transportiert.
Auswertung der Transporte von Uranerzkonzentrat („Yellow Cake“) und
nicht angereichertem Uranhexafluorid UF6 (UN 2978) in den Hafen von
Hamburg im Zeitraum von 2017 bis 2020 (bis zum 16.11.20) 2020.11.16_HH_SAND_Transporte von Uranerzkonzentrat und UF6 (nicht angereichert) in den Hafen von Hamburg (2017-2020)
Hintergrund
– Uranerzkonzentrat (“Yellow Cake”) wird auf dem
Schienenweg aus dem Hamburger Hafen zur Orano-Uranfabrik (Ex-AREVA) von
Narbonne-Malvési in Südfrankreich transportiert, um daraus
Urantetrafluorid (UF4) und anschließend in Tricastin/Pierrelatte in
Südfrankreich nicht angereichertes Uranhexafluorid (UF6) herzustellen.
Das nicht angereicherte Uranhexafluorid (UF6) wird anschließend in die
europäischen Uran-Anreicherungsanlagen in Gronau, Almelo/Niederlande und
Tricastin/Frankreich befördert. Das in den Uran-Anreicherungsanlagen
hergestellte angereicherte Uranhexafluorid (UN 2977) wird auf dem
Straßenweg mit Sattelzügen zu den Brennelement-Fabriken, z.B. der ANF in
Lingen, der Westinghouse Electric Sweden in Västeras/Schweden
transportiert. Dort wird das angereicherte Uranhexafluorid zu
angereichertem Urandioxid verarbeitet, mit dem neue Brennelemente für
Atomkraftwerke hergestellt werden.
– Nicht angereichertes Uranhexafluorid (UF6) wird aus
dem Hamburger Hafen überwiegend auf dem Schienenweg, aber auch mit
Sattelzügen auf dem Straßenweg, in europäische Uran-Anreicherungsanlagen
in Gronau, Almelo/Niederlande und Tricastin/Frankreich befördert. Das
in den Uran-Anreicherungsanlagen hergestellte angereicherte
Uranhexafluorid (UN 2977) wird auf dem Straßenweg mit Sattelzügen zu den
Brennelement-Fabriken, z.B. der ANF in Lingen, der Westinghouse
Electric Sweden in Västeras/Schweden transportiert. Dort wird das
angereicherte Uranhexafluorid zu angereichertem Urandioxid verarbeitet,
mit dem neue Brennelemente für Atomkraftwerke hergestellt werden.
Die Ergebnisse der Auswertungen im Detail
Uranerzkonzentrat („Yellow Cake“)
Im Jahr 2017 erfolgten 21 Transporte von
Uranerzkonzentrat („Yellow Cake“) in den Hamburger Hafen, dabei wurden
rund 3580 Tonnen (Bruttomasse) Uranerzkonzentrat befördert
> Diese 21 Transporte von Uranerzkonzentrat („Yellow Cake“) in den Hamburger Hafen lassen sich wie folgt aufteilen:
> Ladehafen: Singapore / 3 Transporte / 846 Tonnen (Bruttomasse) Uranerzkonzentrat
> Ladehafen: Montreal/Canada / 4 Transporte / 860 Tonnen (Bruttomasse) Uranerzkonzentrat
> Ladehafen: Walvis Bay/Namibia / 14 Transporte / 1874 Tonnen (Bruttomasse) Uranerzkonzentrat
Im Jahr 2018 erfolgten 26 Transporte von
Uranerzkonzentrat („Yellow Cake“) in den Hamburger Hafen, dabei wurden
rund 5761 Tonnen (Bruttomasse) Uranerzkonzentrat befördert
> Diese 26 Transporte von Uranerzkonzentrat („Yellow Cake“) in den Hamburger Hafen lassen sich wie folgt aufteilen:
> Ladehafen: Adelaide/Australien & Singapore / 9 Transporte / 2684 Tonnen (Bruttomasse) Uranerzkonzentrat
> Ladehafen: Montreal/Canada / 1 Transport / 148 Tonnen (Bruttomasse) Uranerzkonzentrat
> Ladehafen: Walvis Bay/Namibia / 16 Transporte / 2929 Tonnen (Bruttomasse) Uranerzkonzentrat
Im Jahr 2019 erfolgten 9 Transporte von
Uranerzkonzentrat („Yellow Cake“) in den Hamburger Hafen, dabei wurden
rund 1917 Tonnen (Bruttomasse) Uranerzkonzentrat befördert
> Diese 9 Transporte von Uranerzkonzentrat („Yellow Cake“) in den Hamburger Hafen lassen sich wie folgt aufteilen:
> Ladehafen: Adelaide/Australien & Singapore / 3 Transporte / 637 Tonnen (Bruttomasse) Uranerzkonzentrat
> Ladehafen: Montreal/Canada / kein Transport / 0 Tonnen (Bruttomasse) Uranerzkonzentrat
> Ladehafen: Walvis Bay/Namibia / 6 Transporte / 1280 Tonnen (Bruttomasse) Uranerzkonzentrat
Im Jahr 2020 (bis zum 16.11.20) erfolgten bislang
keine Transporte von Uranerzkonzentrat („Yellow Cake“) in den Hamburger
Hafen, dabei wurden 0 Tonnen (Bruttomasse) Uranerzkonzentrat befördert
=> Im Zeitraum von 2017 bis 2020 (bis zum
16.11.20) wurden mit 56 Transporten insgesamt 11257 Tonnen (Bruttomasse)
Uranerzkonzentrat („Yellow Cake“) in den Hamburger Hafen befördert
Uranhexafluorid UF6 (nicht angereichert)
Im Jahr 2017 erfolgten 10 Transporte von nicht
angereichertem Uranhexafluorid (UF6) (UN 2978) in den Hamburger Hafen,
dabei wurden rund 3111 Tonnen (Bruttomasse) nicht angereichertes
Uranhexafluorid befördert
> Diese 10 Transporte von nicht angereichertem Uranhexafluorid (UF6) in den Hamburger Hafen lassen sich wie folgt aufteilen:
> Ladehafen: Montreal/Canada / 10 Transporte / 3111 Tonnen (Bruttomasse) nicht angereichertes Uranhexafluorid
Im Jahr 2018 erfolgten 15 Transporte von nicht
angereichertem Uranhexafluorid (UF6) (UN 2978) in den Hamburger Hafen,
dabei wurden rund 4837 Tonnen (Bruttomasse) nicht angereichertes
Uranhexafluorid befördert
> Diese 15 Transporte von nicht angereichertem Uranhexafluorid (UF6)in den Hamburger Hafen lassen sich wie folgt aufteilen:
> Ladehafen: Montreal/Canada / 15 Transporte / 4837 Tonnen (Bruttomasse) nicht angereichertes Uranhexafluorid
Im Jahr 2019 erfolgten 15 Transporte nicht
angereichertem Uranhexafluorid (UF6) (UN 2978) in den Hamburger Hafen,
dabei wurden rund 5079 Tonnen (Bruttomasse) nicht angereichertes
Uranhexafluorid befördert
> Diese 15 Transporte von nicht angereichertem Uranhexafluorid (UF6) in den Hamburger Hafen lassen sich wie folgt aufteilen:
> Ladehafen: Montreal/Canada / 15 Transporte / 5079 Tonnen (Bruttomasse) nicht angereichertes Uranhexafluorid
Im Jahr 2020 (bis zum 16.11.20) erfolgten 19
Transporte von nicht angereichertem Uranhexafluorid (UF6) (UN 2978) in
den Hamburger Hafen, dabei wurden rund 6528 Tonnen (Bruttomasse) nicht
angereichertes Uranhexafluorid befördert
> Diese 19 Transporte von nicht angereichertem Uranhexafluorid (UF6) in den Hamburger Hafen lassen sich wie folgt aufteilen:
> Ladehafen: Montreal/Canada / 19 Transporte / 6528 Tonnen (Bruttomasse) nicht angereichertes Uranhexafluorid
=> Im Zeitraum von 2017 bis 2020 (bis zum
16.11.20) wurden mit 59 Transporten insgesamt 19555 Tonnen (Bruttomasse)
nicht angereichertes Uranhexafluorid (UN 2978), ausschließlich aus
Montreal/Canada, in den Hamburger Hafen befördert
Die Ergebnisse der Recherchen befinden sich für weitere Auswertungen, Gegenrechnungen, Veröffentlichungen; hier:
2020.11.16_HH_SAND_Transporte von Uranerzkonzentrat und UF6 (nicht angereichert) in den Hafen von Hamburg (2017-2020)
Für die Auswertungen zu den Transporten von Uranerzkonzentrat und
nicht angereichertem Uranhexafluorid (UN 2978) in den Hafen von Hamburg
(2017-2020) wurden folgende offizielle Datenquellen verwendet:
Atomtransporte durch Hamburg (26 bis 40)
Hamburger Bürgerschaft Drucksachen 21/8147, 21/9298, 21/10244, 21/11227,
21/12367, 21/13484, 21/14386, 21/15632, 21/16768, 21/17740, 21/18649,
21/19760, 22/130, 22/883/ 22/2193
Anlagen 2 („Transporte sonstiger radioaktiver Stoffe“)
Hamburger Bürgerschaft, Drucksache 21/8147, „Atomtransporte durch Hamburg“ (XXVI), Anlage 2, Zeitraum: 02.12.16 bis 27.02.17
Hamburger Bürgerschaft, Drucksache 21/9298, „Atomtransporte durch Hamburg“ (XXVII), Anlage 2, Zeitraum: 01.03.17 bis 01.06.17
Hamburger Bürgerschaft, Drucksache 21/10244, „Atomtransporte durch
Hamburg“ (XXVIII), Anlage 2, Zeitraum: 02.06.17 bis zum 01.09.17
Hamburger Bürgerschaft, Drucksache 21/11227, „Atomtransporte durch
Hamburg“ (XXIX), Anlage 2, Zeitraum: 05.09.17 bis zum 06.12.17
Hamburger Bürgerschaft, Drucksache 21/12376, „Atomtransporte durch Hamburg“ (XXX), Anlage 2, Zeitraum: 16.12.17 bis zum 18.03.18
Hamburger Bürgerschaft, Drucksache 21/13484, „Atomtransporte durch
Hamburg“ (XXXI), Anlage 2, Zeitraum: 19.03.18 bis zum 19.06.18
Hamburger Bürgerschaft, Drucksache 21/14386, „Atomtransporte durch
Hamburg“ (XXXII), Anlage 2, Zeitraum: 20.06.18 bis zum 19.09.18
Hamburger Bürgerschaft, Drucksache 21/15632, „Atomtransporte durch
Hamburg“ (XXXIII), Anlage 2, Zeitraum: 04.10.18 bis zum 04.01.19
Hamburger Bürgerschaft, Drucksache 21/16768, „Atomtransporte durch
Hamburg“ (XXXIV), Anlage 2, Zeitraum: 05.01.19 bis zum 04.04.19
Hamburger Bürgerschaft, Drucksache 21/17740, „Atomtransporte durch
Hamburg“ (XXXV), Anlage 2, Zeitraum: 05.04.19 bis zum 05.07.19
Hamburger Bürgerschaft, Drucksache 21/18649, „Atomtransporte durch
Hamburg“ (XXXVI), Anlage 2, Zeitraum: 15.07.19 bis zum 15.10 19
Hamburger Bürgerschaft, Drucksache 21/19760, „Atomtransporte durch
Hamburg“ (XXXVII), Anlage 2, Zeitraum: 17.10.19 bis zum 20.01.20
Hamburger Bürgerschaft, Drucksache 22/130, „Atomtransporte durch
Hamburg“ (XXXVIII), Anlage 2, Zeitraum: 21.01 20 bis zum 27.04 20
Hamburger Bürgerschaft, Drucksache 22/883, „Atomtransporte durch Hamburg“ (XXXIX), Anlage 2, Zeitraum: 28.04 20 bis zum 02.08.20
Hamburger Bürgerschaft, Drucksache 22/2193, „Atomtransporte durch
Hamburg“ (XL) (40), Anlage 2, Zeitraum: 13.08.20 bis zum 16.11.20