Atomtransporte durch Hamburg stoppen!

Hapag-Lloyd setzt 3,5 Mio US Dollar jährlich mit Atomtransporten um

Auf der heutigen Hauptversammlung der Aktionär*innen von Hapag-Lloyd übten Aktivistinnen von ContrAtom Kritik an den fortgesetzten Uranhexafluorid-Transporten durch Hapag-Lloyd zur Versorgung der Atomindustrie. Hapag-Lloyd jedoch will an den Transporten weiter festhalten, obwohl der Umsatz mit den Transporten mit 3,5 Mio US Dollar im Verhältnis zum Gesamtumsatz von rund 10.000 Millionen Euro sehr gering ist.

So sagte Herr Firmin aus dem Hapag-Lloyd-Vorstand, die AG habe jahrzehntelange Erfahrung mit Atomtransporten und werde weiter sicher und zuverlässig Uranhexafluorid transportieren. Hapag-Lloyd ging dabei nicht auf die Probleme beim Uranabbau oder der weiteren Verwendung dieses Stoffes ein. Intensive Schulungen zum Umgang mit dem radioaktiven Material bekommen zudem nur Kapitän und erster Offizier auf den Schiffen. Wie von Anti-Atom-Initiativen auch schon kritisiert, hat der vollmundig verkündete Verzicht auf den Transport von Kernbrennstoffen durch Hapag-Lloyd keinerlei Auswirkungen: Es gab keine Gewinneinbußen durch diesen Verzicht, wie Hapag-Lloyd auf Nachfrage bekundete. Weiterlesen

HHLA’s Verzicht noch kleiner als gedacht

Der angekündigte Verzicht des Unternehmen HHLA auf Kernbrennstofftransporte ist noch kleiner als von Anti-Atom-Initiativen bisher angenommen. Die Firma UNIKAI, die zu 51% der HHLA gehört, führt weiter Kernbrennstofftransporte durch.

Die Erklärung, welche ein Vorstand von der HHLA unterschrieb, datiert auf den 19.2.2018. Dort heißt es: „Hiermit erklären wir daher, dass die Hamburger Hafen und Logistik AG freiwillig darauf verzichtet, künftig Kernbrennstoffe im Sinne von §2 Abs. 1 Atomgesetz in Hamburg umzuschlagen.“ Es findet keine Einschränkung statt, dass die Erklärung erst zu einem späteren Zeitpunkt wirksam würde. Dennoch findet sich bei den Angaben des Hamburger Senats über Atomtransporte, dass an dem Terminal HHLA A am 2.3.2018 Uranoxid aus der Brennelementefabrik in Lingen für einen Transport in die USA umgeschlagen wurde. Weiterlesen

Hapag-Lloyd und HHLA: Freiwilliger Verzicht auf Atomtransporte?

Die Unternehmen HHLA und Hapag-Lloyd (an denen die Stadt Hamburg Anteile hält) wollen künftig auf den Transport von Kernbrennstoffen verzichten. „Atomtransporte im Hafen stehen vor dem Aus“ hieß es sogleich im Hamburger Abendblatt. Doch was bedeutet dieser Verzicht wirklich?

  • Hapag-Lloyd: Die Firma transportierte auch schon bisher nur Stoffe vor dem Anreicherungsprozess, beispielsweise Uranhexafluorid für die Urananreicherungsanlage in Gronau, also keine sogenannten Kernbrennstoffe. Hapag-Lloyd verzichtet also auf gar nichts. Im Gegenteil, die Transporte mit Uranhexafluorid, die Hapag-Lloyd durchführte stiegen von knapp 1000 Tonnen 2014 auf rund 3000 Tonnen 2017. Ausbau statt Verzicht scheint hier die Devise zu sein.
  • HHLA: Der Verzicht der HHLA ist schon bedeutsamer. Auch hier wird der Umschlag der sonstigen radioaktiven Materialien, vor allem über das Terminal Altenwerder weiter gehen – darauf wird nicht verzichtet. Etwa die Hälfte der Kernbrennstofftransporte in Hamburg wurden bisher über HHLA-Terminals abgewickelt.
  • Eurogate + C. Steinweg: Die beiden anderen am Atomumschlag beteiligten Firmen haben bisher keine Verzichtserklärung abgegeben. Da bei C.Steinweg Uranerzkonzentrat umgeschlagen wird, würde ein Verzicht nur auf Kernbrennstoffe ebenso wie bei Hapag-Lloyd bedeutungslos sein.
  • Hamburg insgesamt: Die Kernbrennstofftransporte machten 2017 mit einer Anzahl von 21 und einer Masse von etwa 300 Tonnen nur einen geringen Teil aus gegenüber den Transporten sonstiger radioaktiver Stoffe (vor allem Uranzerkonzentrat und Uranhexafluorid) mit über 8000 Tonnen in 98 Transporten. Davon wurden 12 an Terminals der HHLA (inklusive Unikai) umgeschlagen.

Der Großteil der Transporte über Hamburg wird also weiter gehen. Trotzdem sind diese Verpflichtungen vielleicht ein Ansatzpunkt um mit weiteren Protestaktionen und politischem Druck mehr zu erreichen, immer im Kampf um eine Welt ohne Atomkraft, Atomwaffen und Kapitalismus.

In den nächste Tagen werden wir hier noch die verschiedenen Reaktionen von Anti-Atom-Gruppen auf die Ankündigung dokumentieren.

Stellungnahme der Gruppe SAND (Systemoppositionelle Atomkraft Nein Danke) mit den neusten Zahlen zu den Atomtransporten 2017 in Hamburg: Hamburger Hafen, internationale Drehscheibe für Atomtransporte – trotz eingeschränkten Verzicht auf Kernbrennstoff-Transporte

Uranaktionstage: Berichte von Tag X – Aktionen

Hamburg

In Hamburg wurde das Entladen der „Bright Sky“ am Di, den 5.4.2016 beobachtet. Die geplanten Mahnwachen am Donnerstag nachmittag beim Süd-West-Terminal bei C.Steinweg
und in Veddel mussten ausfallen, da der Atomtransport vor Protesten floh, indem er mehrere Stunden früher losfuhr.
Dennoch konnte er in Wilhelmsburg beobachtet werden. Hierzu,  ein Kurzbericht im Blog von Robin Wood

Maschen

Bild mit Transpis von SAND

Die Hamburger Mahnwache wurde kurzerhand nach Maschen auf die Decatur Brücke verlegt, von wo der Atomtransport weiter verfolgt wurde. Er verlies Maschen gegen mitternacht.

Jesteburg

Spontane Mahnwache mit großer Polizeibegleitung

Buchholz

In Buchholz blockierte eine Abseilaktion von 0.20 Uhr bis 4 Uhr den Uranzug – mehrere Stunden mitten in der Nacht.
Von einer Fußgängerbrücke am Bahnhof hatten sich zwei Aktivistinnen abgeseilt. Unterstützt wurden sie von etwa 20 Personen, teilweise aus der in Buchholz anwesenden Mahnwache.
Video von der Aktion von Graswurzel-TV ; Bericht im Blog von Robin Wood ; Bilder ; BI Uelzen zur Aktion ; PM von Robin Wood

Tag X2: Neuer Urantransport aus Hamburg

Koblenz-Lützel 18.9.15 – ca. 6:58 Uhr

Bonn-Beueler Bahnhof 18.9.15 – 6:05 Uhr

Köln-Gremberghofen Abfahrt 18.9.15 – ~5:45 Uhr:  Französische Lok dann drei mal Uran dann Säuren und auch brennbares!!

Münster Hbf um 18.9.15 – 3:05 Uhr

Buchholz Durchfahrt 18.9.15 – 0:11 Uhr

Maschen Start 17.9.15 – 23:56 Uhr

Zugzusammensetzung ab Maschen:

Lock; 3 blaue Uranerzcontainer Aufschrift CATU; Kesselwagen orange-rot Aufschrift „MAX BÖGEL“; dann Kesselwagen in grau; dann dunkelbraune; Güterwagen mit rundem Dach (Planwagen); Waggons mit Metall geladen (Rohr/Draht); am Ende ca. 6 Rungenwagen mit Holz-Stämen.

Mit der Golden Karoo ist am Donnerstag (17.9.15) erneut ein Urantransport im Hamburger Hafen angekommen und wurde bei C. Steinweg verladen 3 blaue Container aus Namibia. Hamburg hat er um 18:12 Uhr Richtung Maschen verlassen. Gleich zwei Atomtransporte hintereinander zeigen, dass Hamburg ein Umschlagplatz für Uran bleibt und wesentlich für den Weiterbetrieb von Atomanlagen weltweit ist. Es bleibt noch viel zu tun, um diese Transporte und damit alle Atomanlagen sofort stillzulegen!

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Norddeutsche Mahnwachen an der Strecke:

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Mahnwache in Münster

Urantransport flieht vor Protesten – gleichzeitig stehen Aktivist_innen vor Gericht

Ein Bericht aus Münster zum aktuellen Urantransport und den Protesten dagegen:

Anti-Atom-Gruppen hatten grenzüberschreitende Proteste gegen einen Uranerzkonzentrat-Transport von Hamburg nach Narbonne angekündigt. Nachdem das Schiff „Mikhail Dudin“ am Montag Uranerzkonzentrat im Hamburger Hafen bei der Firma C.Steinweg entlud, fuhr der Zug am Dienstag eine andere Route als sonst üblich – damit wich er zahlreichen Mahnwachen an der Transportstrecke aus – so unter anderem in Buchholz (bei Hamburg), Bremen und Münster.

Planmäßig kommt der Urantransport montags nach der Abfahrt mitten in der Nacht durch den Münsteraner Hauptbahnhof. Von 20 Uhr abends bis 7 Uhr morgens waren Aktivist_innen im Bahnhof vor Ort um gegen den Transport zu protestieren und verteilten Flugblätter zur Information an die Bahnreisenden. Doch der Transport fuhr erst am Dienstagmittag aus dem Güterbahnhof Maschen los und Richtung Hannover, also eine komplett andere Strecke. Die Auftaktaktionen in Kiel, Hamburg, Münster und Perl hatten den Transport wohl verschreckt. Es ist zumindest ein Teilerfolg, dass die Transportunternehmen offensichtlich Angst vor öffentlichkeitswirksamen Protesten gegen die Atomtransporte haben. Das zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Die Transporte zur Versorgung der Atomindustrie weltweit müssen endlich aufhören um zu einem echten Atomausstieg zu kommen!

Zeitgleich zu den jetzt stattfindenden Aktionen gegen einen Urantransport stehen in Münster zwei Aktivist_innen vor Gericht, denen vorgeworfen wird, einen Urantransport aus der Urananreicherungsanlage in Gronau im Sommer 2012 durch eine Ankettaktion gestoppt zu haben. Beim mittlerweile 5. Prozesstag im Berufungsprozess vorm Landgericht Münster wurden weitere Bahn- und Polizeizeugen befragt und Beweisanträge gestellt. Dabei wurde vor allem eins deutlich: Die Polizei hat oft keinerlei Ahnung über die Transporte, die sie vor Kritik schützt. Richter Baier hält die Gefahren der Atomkraftnutzung für bedeutungslos und weigert sich so über Rechtfertigungsgründe der Aktivist_innen überhaupt zu verhandeln, obwohl das Strafgesetzbuch dies ausdrücklich vorsieht. Selbst eine Verurteilung wird nicht von weiteren Protesten abhalten. So lange noch Atomanlagen laufen, bleiben Blockadeaktionen notwendig.

Abfahrt erfolgt – Mahnwachen in Wilhelmsburg und Veddel

Die Abfahrt des Zuges mit Uranerzkonzentrat aus dem Firmengelände von C.Steinweg startete um 18:50Uhr.   Video1  Video2

Vom Hafenbahnhofes Hamburg Süd um 19:58 Uhr

Durchfahrt in HH Wilhelmsburg um 20:05 Uhr.

Es bestehen Mahnwachen in Veddel und vor der Umweltbehörde in Sichtweite des S-Bahnhofs Wilhelmsburg. Menschen können gerne dazu kommen.

Ab ca. 21 Uhr gibt es eine Mahnwache in Buchholz.

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Uranerzkonzentrat auf dem Gelände der Firma C.Steinweg 
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Ticker für Atomtransporte

Es gibt einen neuen Ticker für Atomtransporte, zu finden hier: twitter.com/urantransport oder bei aktiviertem javascript direkt hier:


Damit sind nun die Atomtransporte aus Hamburg auch weiter verfolgbar.

Kreuzfahrtschiff der TUI

Protest gegen Atomtransporte auf TUI-Aktionärsversammlung

Auf der  TUI-Aktionärsversammlung am Dienstag, den 10.2.2015 in Hannover kamen auch kritische Stimmen von ContrAtom zu Wort. Grund dafür ist die ca. 14% Beteiligung der TUI an Hapag-Lloyd.

Hapag-Lloyd führt Atomtransporte quer durch die Welt durch, zum Beispiel mit der „Montreal Express“ und der „Toronto Express“ zwischen Kanada und Hamburg. Geliefert wird neben anderen radioaktiven Stoffen vor allem Uranhexafluorid für die Urananreicherungsanlage in Gronau. Weiterlesen

Angekettet: Atomtransport in Hamburg gestoppt

Aktivist_innen haben 18.August einen Zug mit mehr als 50 Containern Uranerzkonzentrat gestoppt. Am  Güterbahnhof Hamburg-Süd ketteten sich Personen vor und hinter dem Zug an. Am Mittag flexte die Polizei die Angeketteten von den Gleisen los und am Abend fuhr der Zug weiter Richtung Maschen.

Das Uran aus dem gestoppten Zug stammte aus Namibia, Kasachstan und Usbekistan. Dort wird der Brennstoff für Atomkraftwerke unter Verursachung großer Umweltschäden abgebaut. Weiterlesen