Beobachter*innen zur Folge steht am heutigen Montag 29.2.16 wieder mal ein Atomtransport am Süd-West Terminal auf dem Gelände von der Umschlagfirma C. Steinweg abfahrbereit. Mindestens 6 Urancontainer wurden auf dem Zug verladen. Das Uran kommt aus Namibia und wurde durch die Reederei MACS mit dem Schiff „Golden Karoo“ nach Hamburg verschifft. Polizei ist vor Ort. Die radioaktive Fracht wird noch am heutigen Tag die Reise nach Narbonne Malvési in Süd-Frankreich antretten (Video vom Start). Ausgerechnet am Tag nachdem die französische Ministerin Ségolène Royal eine Laufzeitverlängerung um 10 Jahren für die schon maroden Französischen AKW angekündigt hat. Das Uran, das im Hamburger Hafen umgeschlagen wird ist der Rohstoff für den Betrieb von Atomanlagen weltweit – auch Rohstoff für den Betrieb der französischen AKW die nun länger laufen sollen und eine Zeitbombe sind
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Doch wer sich gegen den Uranhandel wehrt, hat es mit Repression zu tun. Der Prozess gegen einen Atomkraftgegner, der sich an einer Aktion gegen den Uranumschlag bei C. Steinweg beteiligte, wird am kommenden Freitag (4.3.) um 10:30 Uhr fortgesetzt.
In Frankreich haben es die Protestierenden auf Grund der Verlängerung des Ausnahmezustandes(Notstand), die Freitag in Kraft trat schwer. Die Aktivist*innen lassen sich jedoch nicht einschüchtern und rufen auf beiden Seiten der Grenze zu Aktionen anlässlich des Fukushimajahrestags auf. Die Aktionstage gegen Urantransporte gegen in Hamburg am 11.3. los.
Aktionstage gegen Urantransporte
Die Aktivist*innen wollen am Beginn der atomaren Brennstoffkette ansetzen und die Versorgungstransporte der Atomindustrie stoppen. Sie rufen wie schon im September 2015 zu Aktionstagen gegen Urantransporte auf. Sie werden den ersten Urantransport nach dem Fukushima Jahrestag, dem 11.3.2016 , von Hamburg nach Narbonne / Malvési mit Protestaktionen entlang der Transportstrecken begleiten.
Es wird in Hamburg Mahnwachen am 11.3. (ab 16 Uhr) und am Tag X (Ab Verladung der Urancontainer auf dem Zug, voraussichtliche an einem Mo. oder Do. Nachmittag) vor den Toren von C. Steinweg im Hafen und am Tag X zusätzlich zwischen „Am Saalehafen“ und „Veddeler Damm“, südlich der Bushaltestelle “ S Veddel (Westseite)“geben.
Ein regelmäßiger Blick auf dem Urantransporte-Ticker lohnt sich um rechtzeitig über Tag X informiert zu werden! Auf der Homepage der Kampagne steht eine Liste der erwarteten Atomfachtschiffe im Hamburger Hafen zur Verfügung. Der Aufruf für die Aktionstage ist dort auch nachzulesen. Es gibt auch Flyer, die unter die Menschen gebracht werden können (Vorderseite – Rückseite als PDF)
Eine wichtige Unterstützung der Kampagne stellt darüber hinaus der Besuch von Gerichtsprozessen dar. Mehrere Aktivst*innen stehen der zeit in Hamburg vor Gericht. Es gibt eine Soli-Seite mit den anstehenden Gerichtsterminen und Berichten. Der nächste Prozesstermin ist am kommenden Freitag den 4.3.
Laufzeitverlängerung für AKW in Frankreich und Pannen beim EPR
Die Ministerin Ségolène Royal hat eine Verlängerung um 10 Jahre der Laufzeit für die französischen AKW angekündigt, obwohl diese bereits sehr marode sind und immer mehr Störfälle auftreten. Selbst das AKW Fessenheim, deren Schließung Präsident Hollande im Wahlkampf versprach, wurde auf das Jahr 20018 – nach den Wahlen – aufgeschoben. Es ist zu befürchten, dass auch 2018 die Schließung nicht erfolgt.
Der Ausbau der erneuerbaren Energien geht dagegen kaum voran. Statt auf die Energiewende zu setzen, baut Frankreich weiter auf die Atomkraft. Der Bau neuer Atomkraftwerke verzögert sich jedoch auf Grund von schwerwiegenden Problemen beim EPR-Bau in Finnland und Flananville. Der ist porös und der Stahl des Reaktordeckels entspricht nicht den von der atomaren Aufsichtsbehörde gestellten Anforderungen Die Inbetriebnahme in Flamanville war für 2012 geplant. Es ist nun die Rede von Ende 2018. Die Kosten sind von 3 auf 10 Milliarden Euro gestiegen. Weil AREVA pleite ist, soll die AKW Spalte vom staatlichen Energiversorger EDF übernommen werden – dafür werden Milliarden aus Steuergeldern eingesetz (Doku auf Französisch).
Als der Deckel vom EPR ersetzt wurde, blockierten Aktivist*innen den Transport für 2 Stunden indem sie auf dem LKW kletterten. Der Kampf gegen die Atomkraft geht in der Normandie weiter. In Montabot, wo es 2012 heftige Kämpfe gegen den Bau einer Hochspannungsleitung statt fanden, ist heute Zentrum des Widerstandes. In der Grange de Montabot finden Vernetzungstreffen, Aktionsplanungen und politischen Diskussion statt. ( zum Dossier über Atomkraft in der Normandie)
Der Kampf gegen AKW-Neubauten ist wichtig, die Aktivist*innen hoffen auf eine ewige Verzögerung der Inbetriebnahme! Wichtig ist es auch, die Versorgungstransporte der Atomindustrie zu stoppen, damit kein Uran in die Reaktoren kommt! Aus diesem Grund werden sich Aktivist*innen auf beiden Seiten der Grenze an die Aktionstage gegen Urantransporte beteiligen.